Der „Ötztaler“ hatte heuer ja ein ganz besonderes Jubiläum. Wurde er doch bereits zum 30. mal ausgetragen. Wenn ich meine persönlichen Teilnahmen so nachzähle habe ich auch (ein kleines) Jubiläum. Bin ihn heuer zum 10. mal gefahren (9 mal davon auch das Ziel gesehen). Nachdem ich 3 Jahre ausgesetzt habe, war es heuer wieder etwas ganz besonderes am Start zu stehen. Man spürt bereits am Tag vorher in Sölden etwas Besonderes, was eben bei anderen Marathons nicht ganz der Fall ist.
Endlich ist man in Sölden, endlich ist die Zitterei mit dem Wetterbericht vorbei, endlich kommt der große Tag X auf den man das ganze Jahr hintrainiert, endlich fällt dann auch ein gewisser Stress ab, endlich ….
Meine Vorbereitung war ja alles andere als gut. Konnte seit Ende Juli kein wirklich gutes Training mehr machen. Längere Ausfahrten waren Mangelware. Die Antibiotika haben eindeutig ihre Spuren hinterlassen und mußte ich realisieren, daß einfach keine Wunderdinge im Moment von mir zu erwarten sind.
Trotzdem war ich immens froh, als ich dann bei perfektem Radlwetter und wieder gesund am Start in Sölden stehen konnte. Um mir eine gute Ausgangsposition zu verschaffen, oder auch weil die Nervosität doch ziemlich groß war bin ich bereits um 05:45 Uhr am Start gestanden.
Überhaupt war ich heuer so nervös, wie eigentlich noch nie bei einer anderen Ötzi-Teilnahme. Zu unsicher war es, ob ich gut durchkommen würde.
Nach einem großen Rahmenprogramm ging es dann aber doch endlich um 06:45 Uhr los. Bereits nach den ersten Tritten merkte ich, daß die Beine nicht die schlechtesten sind. Die Strecke von Sölden nach Ötz bereitete keine Schwierigkeiten und ging es dann endlich richtig los. Freute mich schon richtig ins Kühtai reinzufahren. Konnte
Tempo machen und hatte einen guten Rythmus. Nach 1 h 08 min war ich dann oben. Schnell eine Flasche getauscht und dann ab in die bereits sehr sonnige Abfahrt. Eine kleine Schrecksekunde dann in Haggen. Da stand plötzlich eine Kuh auf der Straße und mußte ich einen Haken schlagen und stark abbremsen um nicht mit ihr zu kollidieren. Gott lob war grad keiner hinter mir. Ein anderer hatte nicht so viel Glück wie ich, wie ich später gelesen habe und ist in die Kuh hineingefahren. Ab Kematen hat sich dann bald eine Gruppe gefunden und fuhren wir so durch Innsbruck und dann ging es in die zweite Steigung des Tages: den Brenner.
Hielt mich im hinteren Bereich des Feldes auf, da das Tempo ohnehin recht hoch war. Auch wir fuhr ich noch voll im „Soll“. Brauchte 1 h 11 min auf den Brenner. Dort wartete meine nächste Labestation (Danke an Joe). Die Trikotaschen gefüllt und dann gleich weiter nach Sterzing.
Jetzt beginnt das Rennen nochmals neu. Wollte unbedingt in 1 h 10 min auf den Jaufenpaß hochfahren, um mir einen „Vorsprung“ für das Timmelsjoch herauszufahren. Ab Kalch hat mich mein Teamkollege Dieter dann begleitet und mich nach oben „gepusht“. Auf den letzten 300 Höhenmetern wurde ich dann aber doch langsamer und mußte mich ganz schön quälen um halbwegs Tempo zu machen. Oben war ich dann in 1h 15 min, was o.k. war. Leider konnte ich mich auf der Abfahrt nicht wie erwartet erholen und fuhr dann unten ins Timmelsjoch erst mal ziemlich „blau“ rein. Hab versucht dann möglichst viel Essen und Trinken reinzubekommen. Es dauerte aber gut eine Stunde bis ich mich halbwegs erholt habe. Ab da wars dann eigentlich o.k. Bei der Labestation Schönau noch schnell einen Kuchen und Melone einverleibt und dann rein in die letzten 700 Höhenmeter. Die waren dann auch noch gut zu schaffen, nur leider konnte ich den Rückstand, den ich bei Einfahrt ins Timmelsjoch aufgerissen habe, nicht mehr kompensieren. Als ich auf der Paßhöhe sah, daß es ziemlich knapp wird, meine Bestzeit von 8 h 53 min zu schlagen habe ich nochmals alles gegeben und fuhr dann in 8:49.52,8 ins Ziel. Dies bedeutete Gesamtrang 397 und Klassenrang 217.
War dann doch sehr zufrieden, trotz Formschwäche meine persönliche Bestzeit verbessert zu haben.
Bleibt die Erkenntnis, daß wenn alles perfekt laufen würde, wohl sogar eine Zeit von 8 h 30 min möglich ist.
Hier noch die detaillierten Zeiten lt. Veranstalter:
Name | Karlheinz Jäger |
Startnummer | 4195 |
Land/Ort | A-Innsbruck |
Kategorie | Männer / Uomini M1 |
Startzeit | 6:46.18,5 |
Zielzeit | 15:36.11,3 |
Fahrzeit | 8:49.52,8 |
Durchschnitt | 26,949 km/h |
Rang Gesamt | 397. |
Rang Kategorie | 217. |
Durchgangszeiten auf der Strecke
Stelle | Tageszeit |
Fahrzeit
|
Rang
|
Gesamt
|
bis Oetz | 7:25.15,1 |
38.56,6 |
600. |
1007. |
bis Kühtai | 8:33.31,1 |
1:47.12,6 |
124. |
246. |
bis Innsbruck | 9:20.30,3 |
2:34.11,8 |
145. |
289. |
bis Brenner | 10:32.28,5 |
3:46.10,0 |
138. |
276. |
bis Gasteig | 10:59.03,4 |
4:12.44,9 |
140. |
285. |
bis Jaufenpass | 12:14.41,5 |
5:28.23,0 |
181. |
343. |
bis St.Leonhard | 12:41.20,9 |
5:55.02,4 |
186. |
352. |
bis Timmelsjoch | 15:01.15,3 |
8:14.56,8 |
226. |
415. |
Bergzeitfahren Oetz-Kühtai 17.3km, Höhenunterschied 1200m
Fahrzeit | 1:08.16,0 |
Durchschnitt | 15,205 km/h |
Rang Gesamt | 226. |
Rang Kategorie | 109. |
Bergzeitfahren Innsbruck-Brenner 38.2km, Höhenunterschied 697m
Fahrzeit | 1:11.58,2 |
Durchschnitt | 31,846 km/h |
Rang Gesamt | 270. |
Rang Kategorie | 143. |
Bergzeitfahren Gasteig-Jaufenpass 21.6km, Höhenunterschied 1130m
Fahrzeit | 1:15.38,1 |
Durchschnitt | 17,134 km/h |
Rang Gesamt | 529. |
Rang Kategorie | 291. |
Bergzeitfahren St.Leonhard-Timmelsjoch 31.4km, Höhenunterschied 1759m
Fahrzeit | 2:19.54,4 |
Durchschnitt | 13,466 km/h |
Rang Gesamt | 644. |
Rang Kategorie | 356. |