Tour de Tirol 28.7.12 – Zuerst Podest, dann wieder nicht

Tour de Tirol eine Benefiz Rad-Laufveranstaltung mit unterschiedlichen Strecken der Fa. Freudenthaler zugunsten des Projektes „Vinzibus“. Tour de Tirol nicht zu verwechseln mit dem Gebirgs-Marathonlauf im Unterland und natürlich meinem Blog.

Nachdem ich gelesen hatte, daß es auch eine Zeitnehmung gibt und das ganze doch wie ein Rennen abläuft, habe ich mich entschlossen auf  der „Professional Strecke“: Inzing – Leiblfing – Telfs – Mieming – Stams – Flaurling – Inzing: 50 km, mitzufahren, da es ja auch direkt vor der Haustüre war und die Alternativrennen dieses Wochenende entweder in den weitenfernten Orten St.Johann oder in Nesslwängle gewesen wären.
Nachdem ich sah,wer alles am Start war, war eigentlich klar wer das Rennen prägen wird. Der RC Bikepoint war sehr stark vertreten (Fritz, Haller, Natale etc.).
Mein Ziel war bis Telfs mitrollen und auf das Mieminger Plateau alles geben, um möglichst mit der Führungsgruppe in die Abfahrt nach Mötz zu gehen. und so kam es dann auch: Haller und Fritz machten vom Start weg das Tempo und dann zahlreiche Attacken aufs Mieminger Plateau, vorallem von Martin Fritz. Ich mit Puls 201 ganz am Ende der Führungsgruppe. Kurz vor Affenhausen mußte ich dann reissen lassen.
Dann kam eine kleine Baustelle am Plateau und ein paar andere und ich konnten wieder aufschliessen. Bevor es dann in die Abfahrt nach Mötz ging, kamen von hinten noch einige hinzu. Die Gruppe hatte dann ca. 15 Mann und ging es dann recht zügig Richtung Ziel. Keine Attacke hat den richtigen Speed, um sich vom „Feld“ abzusetzen und so wurde es dann durch Inzing ganz schön eng bei Gegenverkehr. Ich konnte mich auf den letzten Metern noch nach vorne arbeiten und fuhr (laut erster Ergebnisliste) als Dritter durchs Ziel. Was nicht nur mich, sondern vorallem meine Kids sehr freute.
Bei der Siegerehrung wurde dann als Dritter aber leider nicht mein Name aufgerufen. Da dürfte noch kurz  vorher was korrigiert worden sein und ich war schlußendlich Vierter. Da zum Schluß alles recht hektisch war,kann ichs nicht genau sagen als wievielter ich durchs Ziel fuhr, aber wird schon seine Richtigkeit haben. Auf jedenfall sind auf der Ergebnisliste einige Siegfahrer hinter mir, das hätt ich mir nicht gedacht und wirds so schnell wohl auch nicht mehr geben.
War ein tolles Rennfeeling einmal über die gesamte Distanz in der Führungsgruppe dabeizusein.
Prominente Namen auch bei der Veranstaltung, unter anderem Georg Totschnig.

 

Hinterhornalmchallenge 21.7.12

Letzte Woche habe ich  bei Regen und Kälte den Tannheim Marathon nach 1 Stunde abgebrochen. Trotzdem hat mich eine Verkühlung ein wenig erwischt. War deswegen nicht sicher ob es Sinn macht mich an den Start zu stellen.
Da aber eines meiner Saisonziele war, daß ich meine Bestzeit seit meinem letzten Antritt auf die Hinterhornalm aus 2006 verbessere und die Form ja eigentlich aufgrund der vielen geradelten Kilometer ja passen sollte, stellte ich mich bei regnerischem Wetter an den Start. Bei Bergrennen taugt mir dieses Wetter, bei Marathons eher weniger.
Ging das Rennen eher gemäßigt an und versuchte mich nicht gleich „abzustechen“. Wollte noch genug Körner für die letzten 2 entscheidenden Kilometer haben. Kurz vor der 2 km Marke merkte ich, daß ich jetzt nicht langsamer werden darf, sonst wird es nix mit meiner Wunschzeit von unter 29 Minuten. Noch ein Kilometer bis zum Ziel und schön langsam wurden die Beine schwer und der Puls nicht mehr zu kontrollieren. Dann die 500 Metermarke verdammt zäh. 250 Meter, jetzt noch mal einen Gang raufschalten und zum Zielsprint ansetzen. Noch einen Fahrer überholt und ziemlich kaputt im Ziel. Hab alles was ging rausgeholt und mit einer Zeit von 28 min 32 sek. gefinished – Ziel erreicht!

Ergebnisliste

Kompliment an den Sieger Frank Kerber, der mit einer tollen Zeit von 23min07 sek überlegen gewann und an den Veranstalter, wo man mit sagenhaften EUR 5,- Startgeld eine perfekte Organisation, eine Radflasche, eine Packung Nudeln und einen Fahrradschlauch bekommen hat!

Geschafft! 24-h-Rennen Grieskirchen finished 7./8.Juli 2012

Sonntag 12:37 Uhr, die Hände gehen hoch, ein Jubelschrei. Sich kurz fühlen wie ein Tour-de-France Sieger. Dann gleich Umarmung mit meinen Betreuern und nur noch happy. Ein lange gehegter Wunsch und Traum ging in Erfüllung:
„Ein 24-Stunden-Rennen“ durchzufahren.

Die letzten Tage vor dem Rennen war ich ziemlich angespannt und nervös. Wußte ich doch überhaupt nicht, was auf mich zukommt. Zuerst galt es aber organisatorisch alles halbwegs auf die Reihe zu bringen und alles zusammenzupacken was ich womöglich brauchen könnte. Dann in Grieskirchen noch den Stellplatz für meinen VW-Bus
checken und dann war auch schon Samstag 12:00 Uhr und dann hies es wirklich: Start frei für 24 Stunden. 120 Einzelstarter machten sich auf den Weg. Das Wetter war perfekt: ein Mix aus Sonne und Wolken und ca. 25 Grad.
In der ersten Runde ging es gleich ordentlich zur Sache. Ich nicht einmal eingefahren und die total unbekannte Strecke vor mir. Eine Runde waren ca. 22 km und 170 Höhenmeter durch die Orte Grieskirchen-Polham-Schlüsselbach-Bad Schllerbach – Straßberg – Grieskirchen.
War dann gleich erstaunt, wie die ersten Steigungen kamen, da ich eigentlich auf eine halbwegs flache Strecke eingestellt war. Nach 10 km lies ich dann aber gleich mal reissen und bin dann mit ein paar anderen die nächsten 3,4 Runden gefahren. Merkte aber, daß mein Puls zu hoch ist und ich runter muß, also Tempo raus und nur noch auf mich selber schauen. Es sollte sich dann später auch herausstellen, daß das der Schlüssel zum Erfolg werden sollte.
War von meinen Freunden Andi und Mike 24 h immer super betreut, die mir jede Runde Essen und Trinken nach meinen Wünchen reichten.Entlang der Strecke vielerorts Partystimmung und Grillabend. Manche sogar mit Decken bis spät in die Nacht.
 Nach gut 9 Stunden und den Sonnenuntergang vor Augen war dann auch der Genußfaktor da.
Jetzt eine kurze Pause zum Montieren der Beleuchtung für die Nacht, Kleidungswechsel und endlich was gscheits zu essen (Nudeln). Konnte nebenbei sogar noch ein Fußbad nehmen, da meine SIDI-Schuhe schon ziemlich drücken. Alles war perfekt hergerichtet, nur den Hintern mußte ich mir selbst eincremen.
Mit Fortdauer der Nacht wurde es dann immer kälter und nebeliger. Man fühlte sich auf den dunklen Landstraßen teilweise wie bei einem Edgar-Wallace-Krimi.
Freute mich immer riesig, wenn ich bei meiner Labestation im Start-Zielbereich vorbeifahren durfte. Mike und Andi
bekochten mich mit Reis und Suppe.  Als mentale Unterstützung fuhr Mike dann sogar ab 03:30 Uhr drei Runden neben mir her. Wir konnten ein bißchen quatschen und verging die Zeit so wesentlich schneller. Bald schon
hatte Andi dann  Kaffee, frische Brötchen und Marmelade von Carina  als Frühstück hergerichtet und die Beleuchtung konnte auch wieder entfernt werden. So schlimm war die Nacht gar nicht.
Die Straßen und die Orte füllten sich wieder mit Leben und das Ziel nur mehr ein paar Stunden entfernt. Schön langsam
stieg auch noch der Ehrgeiz. In den letzten Stunden wuchs  das Vertrauen in den Körper und wurden mir auch immer wieder die Zwischenstände von meinen Kollegen durchgegeben. War ich bei Einbruch der Dunkelheit noch auf Rang 34., so sah ich jetzt die Chance eventuell noch unter die Top 20 zu kommen. Eigentlich paradox. Zuerst freut man sich, wenn die 24 Stunden fast vorbei sind und dann beschleunigt man nochmals um möglichst vor 12:00 Uhr durchs Ziel zu fahren, denn dann durfte man die Runde noch zu Ende fahren und bekam nochmals die 22 km aufs Habenkonto gebucht und das bei Temperaturen mittlerweile weit über 30 Grad.
So war es dann schon fast 13:00 Uhr als ein wunderschöner Tag zu Ende ging. Hatte mich immer am Puls orientiert, super gute Beine und während der ganzen Zeit keinen Einbruch. Dachte immer „der Mann mit dem Hammer“ wird sicher einmal kommen, aber der hat mich an diesem Tage ausgelassen und so konnte ich mein bisher bestes Rennen fahren.

Fakten: Gefahrene Kilometer: 666,5 Kilometer – Rang 19.

Mein ganzer Dank gilt meinen 2 Freunden und Betreuern : Andi und Mike – Ohne Euch hätt ich es nie geschafft!
und natürlich meiner Frau Carina und den Jungs Simon und Gabriel, die mich bei meinen Radl-Spinnereien immer
unterstützt haben!

       

  

 

 

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